Geschichte

Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am 4. Sept. 1984 einstimmig, dass im restaurierten Speicher des Grethenhofes ein kleines heimatkundliches Museum eingerichtet und der Platz entsprechend hergerichtet werden sollte.
In den folgenden Jahren wurden viele Stücke gesammelt. Ihre Herkunft und der Verwendungszweck wurden aufgeschrieben. Fast alle Stücke waren überholungsbedürftig, ehe sie ausgestellt werden konnten.
Im Frühjahr 1988 machte sich ein Team interessierter Bürgerinnen und Bürger daran, die Stücke zu überholen und im Speicher auszustellen. Regelmäßig wurde im und am Speicher gearbeitet.
Schon zum Erntedankfest am 2. Oktober 1988 konnte der Gemeinderat ein schönes, kleines Museum mit 164 Exponaten vorstellen. In seinem Grußwort bei der Eröffnung forderte Bürgermeister Wilhelm Linneweh die Bevölkerung auf, dass sich ein Verein bilden möge, der sich um die Erhaltung und den weiteren Ausbau des Museum kümmert.
Am 30. Januar 1989 gründeten 14 Personen in der Gaststätte Angermann den „Förderkreis Dorfmuseum Langlingen“. Sie gaben sich eine Vereinssatzung und wählten einen Vorstand. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herbert Gatzke gewählt.
Der Gemeinderat konnte in seiner Sitzung am 4. April 1989 seine Zustimmung zur Übergabe des Speichers an den Förderkreis geben.
Das Museum wuchs sehr schnell. Der Speicher platzte aus allen Nähten. Die Maschinen und Geräte waren überall verstreut untergebracht. Als 1990 die Scheune bei Rantze frei wurde, mietete die Gemeinde sie für das Museum an. Sie war selbst nach dem weiteren Ausbau immer noch überfüllt.
Im gleichen Jahr wurden im Greithen Hüs 3 kleine Räume frei, die dem Förderkreis zur Nutzung übergeben wurden. Nun konnte dort ein Webstuhl aufgestellt und das Weben gezeigt werden. Gleichzeitig bekam der Spinnkreis des Förderkreises eine feste Unterkunft.
1991 konnte die Gemeinde das ehemalige Gemeinschaftskühlhaus erwerben und für die dringend erforderliche Erweiterung des Museums dem Förderkreis übergeben. Nach gründlicher Instandsetzung wurde es am 10. Mai 1992 als Museumsdiele eröffnet. Hier sind nun die Gewerke des ländlichen Handwerks untergebracht.
Im Winter 1992/93 wurde ein Verbindungsweg vom Speicher zur Diele geschaffen. 1993 wurde das Göpelhaus aufgebaut und davor der Göpel montiert. Schon am 3.10.93 bei den Vorführungen zum Erntedankfest, konnte er – gezogen von einem Pferd – beim Getreidedreschen der Öffentlichkeit vorführen.
1995 wurde der Kräutergarten angelegt. Mit seinen etwa 120 etikettierten Gewürz-, Heil-, Duft- und Färbepflanzen kann er sich über die Region hinaus sehen lassen. Er hat sich zu einem beachtlichen Anziehungspunkt für das Museum entwickelt.
1996 wurde nach aufwendiger Renovierung, das „Greithen Hüs“ eröffnet. Weit über 1000 Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern investiert, um hier zu zeigen, wie unsere Vorfahren gewohnt und gelebt haben. Dieses Haus ist mit seiner Spinnstube zu einem Mittelpunkt des Museums geworden.
1999 wurde das Gewächshaus der ehemaligen Gärtnerei Oelker durch die Gemeinde für das Dorfmuseum angemietet. Sie wird als Lager für verschiedene Maschinen und für eine Dampflokomobile genutzt.
Es wurde damit begonnen eine Kaffeestube im Greithen Hüs einzurichten. An der Hauptstraße wurde die Toreinfahrt der ehemaligen „Greithen Scheune“ als Tor zum Museumsgelände aufgestellt.
Am 12. März 1999 wurde das fertiggestellte Museumscafé eingeweiht, das sich großer Beliebtheit bei allen Besuchern erfreut. Im Laufe des Jahres wurde das Vordach zum Café erbaut.
Die Einweihung der Toreinfahrt wurde am 10. September 1999 in Anwesenheit des Landrates Klaus Wiswe zu einem bedeutenden Moment. Fast alle Arbeiten wurden in Eigenregie von Mitgliedern des Förderkreises durchgeführt.
Durch den Verlust der Scheune als Ausstellungsgebäude wurde es notwendig die dort ausgestellten Exponate andernorts aufzubewahren. Die Gemeinde Langlingen pachtete deshalb Räumlichkeiten auf dem Hof Erith ab 2002 an.
2005 begann der Ausbau des Dachgeschosses im Greithen Hüs, damit dort die Entwicklung der Pflüge und auch andere Geräte präsentiert werden konnten. Im Mai war die Einweihung des Dachbodens mit einer Sonderausstellung „Waldarbeit gestern und heute“.
Im Mai 2009 wurde der Göpel erneuert.
Aus den zu Beginn erwähnten 164 Exponaten sind inzwischen mehr als 4600 Maschinen, Geräte, Bücher, Textilien und Dokumente geworden.